Besondere
THERAPIEFORMEN

Bobath-Therapie:
Behandlungsform für Neurologische Störungen bzw. Schädigungen des Gehirns.
Wird sowohl bereits bei Säuglingen angewandt, die Auffälligkeiten in ihren Bewegungs-Abläufen haben, als auch eingesetzt bei allen erwachsenen Patienten die nach Unfall oder Krankheit eine Störung des zentralen Nervensystems aufweisen (z.B. Parkinson-Patienten, Schlaganfall-Patienten, Multipler Sklerose, Schädel-Hirn-Verletzungen).
Es wird dabei eine komplexe Bewegungsfolge angebahnt, die der Patient Stück für Stück in seinen Alltag übernimmt. Häufig kommt es zu einem "Zurück-Erinnern" an die normale Bewegung. Gleichgewicht und Koordination werden geschult, auch Bewegungs-Übergänge z.B. vom Liegen zum Stand etc.
Säuglinge und Kleinkinder werden in ihren Bewegungs-Abläufen gefördert und korrigiert, dass sie ein alters-entsprechendes Niveau erreichen.
Vojta-Therapie:
Ein komplexes Bahnungs-System, in dem die normalen Bewegungs-Muster wieder fest im Gehirn verankert werden, dabei werden Reflex-Zentren angesprochen, die ganze Bewegungs-Ketten steuern.
Sowohl Säuglinge mit schweren Hirnschädigungen können hiermit behandelt werden, als auch erwachsene Patienten mit schwerwiegenden Ausfällen im zentralen Nervensystem, bei denen Bewegungsmuster erst wieder völlig neu erarbeitet werden müssen.
Zudem wird Vojta-Therapie sehr erfolgreich bei Skoliosen (Verbiegungen der Wirbelsäule) angewandt, da auch hier über die Reflexbahnung ein Ausbalancieren und Aufrichten über Gehirn-Zentren erfolgt.
PNF - Propriozeptive neuromuskuläre Facilitation:
Eine Therapieform die in Vallejo / USA entwickelt wurde in einem Zentrum für Querschnittgelähmte und schwerst Hirn-Verletzte Patienten, um ebenfalls über Reflexbahnung im Zentralen Nervensystem normale Bewegungsabläufe wieder zu schulen. Ebenso dient diese Methode zur Einübung von Bewegungsabläufen mit gleichzeitiger Kräftigung im normalen Bewegungsmuster bei allen orthopädischen und chirurgischen Krankheitsbildern.
Manuelle Therapie:
Eine Behandlungsform die überwiegend bei chirurgischen und orthopädischen Krankheitsbildern angewandt wird, bei denen Gelenke oder auch die Wirbelsäule in ihrer Funktion stark eingeschränkt sind, um die normale Funktion und Beweglichkeit sehr Gelenk-schonend wiederherzustellen.
Lymphdrainage:
Eine komplexe Entstauungs-Therapie bei allen Krankheitsbildern, in denen der Lymph-Abfluss gestört ist, und es zu einer starken Anschwellung der Extremitäten kommt.
Z. B. nach Brustamputationen im Armbereich, bei großen Gelenkoperationen, oder bei vielen neurologischen und internistischen Krankheitsbildern. Die Lymphdrainage kann ergänzt werden durch Kompressions-Bandagen, die nach der Behandlung vom Therapeuten noch angelegt werden.
Psychomotorik-Therapie:
Eine Behandlungsform, einzeln oder in einer Kleingruppe, um Wahrnehmungs-Störungen aufzuarbeiten und den Patienten in die Lage zu versetzen, seinen eignen Körper besser zu fühlen, sich besser am eigenen Körper zu orientieren, und auch sich selbst im Raum besser zurecht zu finden. Koordination zwischen Augen und Füßen, Wahrnehmen des Raumes um sich herum, den anderen Personen im Raum, Gleichgewicht und Rhythmus, Fingerspitzen-Gefühl und Feinmotorik sind nur ein paar Bereiche aus diesem sehr umfassenden Therapie-Gebiet.
Viele hyperaktive Kinder können so lernen sich besser zu steuern, oder Kinder mit komplexen Schädigungen erhalten so Aufgabenstellungen die sie gut in den Alltagsbereich übertragen können um sich dort besser zurecht zu finden. Ebenso können Elemente aus der Psychomotorik auch bei erwachsenen Patienten mit gravierenden neurologischen Wahrnehmungs- und Steuerungs-Störungen eingesetzt werden.
Schlingentisch-Therapie:
Zur schwerelosen Aufhängung ganzer Körperabschnitte, um besser mobilisieren zu können, oder um eine Entlastung einzelner Bereiche des Körpers zu erzielen, die eine starke Schmerzminderung in den betroffenen Körperabschnitten bewirkt (z. B. starke Schmerzen in der Lendenwirbelsäule). Der Therapeut kann seien Behandlung komplett im Schlingentisch durchführen, oder den Patienten anschließend an eine Behandlung noch im Schlingentisch zur Unterstützung der Therapie "aufhängen".
Fango:
Der Patient wird in eine Naturmoor-Packung gelegt, warm eingewickelt und zugedeckt, und die feuchte Wärme des Moors bewirkt eine Durchblutungsförderung und Übererwärmung des behandelten Körpergebietes. Muskeln werden gelockert, Verspannungen lösen sich, somit kann eine nachfolgende Behandlung und Mobilisation wesentlich effektiver und meist auch schmerzfreier erfolgen. Man kann diese Therapie auch mit einer gleichzeitigen Schlingentisch-Aufhängung kombinieren.
Geräte-Therapie:
Relativ neu im Heilmittelkatalog ist die Position "gerätegestützte Krankengymnastik" kurz KGG, bei der ein Patient unter Aufsicht und Anleitung mit der Therapeutin im Geräteraum an den Geräten trainiert, um muskuläre Defizite effektiv anzugehen. Kombiniert werden kann diese Position mit Manueller Therapie, um vorher das Gelenkspiel zu verbessern, und nachher die entsprechende Muskulatur im normalen Bewegungsmuster wieder fit zu machen.